Hochverfügbarkeit / Disaster Recovery

ITSysteme werden immer wichtiger und sollten möglichst immer verfügbar sein. Schließlich hängt von den Systemen oftmals sehr viel ab, beispielsweise der gesamte Kommunikationsweg über E-Mails, das Customer Relationship Management System oder die Patienten- und Pflegedokumentation in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Auch für kleine Unternehmen wird diese Abhängigkeit immer relevanter und zugleich wächst mit einem wachsendem Unternehmen in der Regel auch der Wunsch und Bedarf nach einer hohen Verfügbarkeit für die IT Systeme.

Beim Thema Hochverfügbarkeit gilt die Regel, dass der Aufwand und insbesondere die Kosten exponentiell mit der Betriebssicherheit steigen. So ist beispielsweise die Steigerung von einer planmäßigen Verfügbarkeit von 99,9% (entspricht einer Ausfallzeit von 8,8 Stunden/Jahr) auf eine Verfügbarkeit von 99,99% (entspricht einer Ausfallzeit von 53 Minuten/Jahr) erheblich teurer als eine Steigerung der Verfügbarkeit von 98% auf 99%, obwohl letztere zeitlich gesehen höher ist. Aus diesem Grund sind Systeme im Bereich der Hochverfügbarkeit meist sehr teuer und für KMUs nicht rentabel.

Ein erster Ansatz zur Steigerung der Verfügbarkeit bei KMUs ist die Überprüfung und Optimierung der "Disaster Recovery Strategie". Hierunter versteht man einen strategischen Plan, der bei einem Ausfall eines Systems befolgt wird, um die Verfügbarkeit wiederherzustellen. Dies kann bei einem Hardwaredefekt beispielsweise die Beschaffung und das Aufsetzen eines neuen Servers sowie das Zurückspielen der Datensicherung sein.

Insbesondere die Beschaffung neuer Hardware, welche in der Regel identisch zu der derzeit verwendeten sein sollte, kann viel Zeit in Anspruch nehmen und sollte durch entsprechende Verträge mit dem Hardwarehersteller abgesichert werden (beispielsweise Vor-Ort-Austauschservice mit 4 Stunden Reaktionszeit). Auch die Zeit zum Wiederherstellen der System von einer Datensicherung sollte vorher getestet werden und in die Zeitplanung mit aufgenommen werden.

Hochverfügbarkeit für kleine und mittlere Unternehmen

Im Bereich der Hochverfügbarkeit für kleine und mittlere Unternehmen lohnt sich ein Blick auf die Technologie der Virtualisierung. Unter Virtualisierung versteht man das Entkoppeln der Hardware von den Server-Betriebssystemen durch das Hinzufügen einer Zwischenschicht. Hierdurch lassen sich mehrere Serversysteme (Betriebssysteme) auf einem physikalischen Gerät (Server) betreiben und schnell und einfach von einem physikalischen Server zu einem anderen migrieren.

Virtualisierung wird häufig zur besseren Nutzung der physikalischen Ressourcen verwendet, da auf einem (großen) Serversystem oft mehrere Dutzend virtuelle Serversysteme laufen können. Aber auch für kleine Unternehmen kann Virtualisierung durchaus unter den Aspekten der besseren Skalierbarkeit und vor allem der Steigerung der Verfügbarkeit interessant sein.

Hard- und Software für hochverfügbare System

Im Bereich der Hard- und Softwareprodukte für hochverfügbare Systeme gibt es eine Vielzahl an Lösungen für verschiedene Anwendungsprofile. Meist sind diese jedoch nicht für kleine und mittlere Unternehmen ausgelegt und erfordern hohe Investitionen in der Anschaffung und im Betrieb.

Im KMU Bereich empfehlen wir meist die Kombination aus der Bladecenter Platform "Intel Modular Server" als Hardware sowie des "VMware vSphere Essential Plus" Bundles als Betriebssoftware.

Der Intel Modular Server

Der Intel Modular Server ist ein Bladecenter, also eine Art Platform für Server (CPU und RAM) sowie Storage (Festplatten). Es können bis zu 6 Server mit je 2 CPUs und bis zu 14 Festplatten eingebaut werden. Dies bietet für die Hardware eine hohe Flexibilität und eine Skalierbarkeit auch über den typischen KMU Bereich hinaus.

Einfache Hochverfügbarkeitssysteme basieren auf redundanter Hardware für die Virtualisierungsserver (CPU, RAM und Netzwerk) sowie einem gemeinsamen Speicher für die Daten (i.d.R. ein SAN - ein "Storage Area Network"). Somit kann, wenn ein Virtualisierungsserver ausfällt, ein anderer Server über den gemeinsamen Speicher auf die benötigten Daten zugreifen und die ausgefallenen Systeme umgehend wieder starten. Der Intel Modularserver ist für diese Art der Hochverfügbarkeit für KMUs bestens geeignet, da er bis zu sechs Virtualisierungsserver bereitstellen kann und über ein für alle Server gleichzeitig verfügbares Speichersystem verfügt. Des weiteren können wichtige Komponenten wie Netzteile, Storage Controller, Switch, etc. redundant ausgelegt werden, um die Ausfallwahrscheinlichkeit weiter zu minimieren. Ein deutschlandweiter Vor-Ort-Austauschservice mit 4 Stunden Reaktionszeit ist für alle Komponenten verfügbar.

VMware vSphere Essentials Plus

Als Software zum Betrieb einer hochverfügbaren Infrastruktur auf dem Intel Modularserver eignet sich das Produkt "vSphere Essential Plus Bundle" des Herstellers VMware. Dieses stellt die eingangs beschriebene Virtualisierungsschicht bereit und verfügt über die Optionen "High Availability" für das automatische Neustarten von virtuellen Maschinen auf einem anderen Server, wenn der Ursprungsserver einen Defekt hat, sowie die Option "VMware Data Recovery" zur einfachen automatisierten Sicherung aller Serversysteme auf ein externes Speichermedium und der schnellen Wiederherstellung auf einem beliebigen anderen System mit der VMware Virtualisierungsschicht.

Anders als andere Virtualisierungssysteme mit Hochverfügbarkeit werden bei VMware alle verfügbaren Virtualisierungshost im Betrieb gleichzeitig genutzt und die Last wird verteilt - es handelt sich also um eine Art "Active/Active" Strategie. Somit stehen im Regelbetrieb auch alle Ressourcen (CPU, RAM) für alle Serversysteme zur Verfügung und die Hardware wird optimal genutzt.

Weitere Informationen

Informationsflyer
Intel Modular Server (Englisch)
VMware Hochverfügbarkeit
VMware vSphere Essential Plus Software